Bern, 4. Februar 2021 - Das knappe Nein zum revidierten Jagdgesetz vom 27. September 2020 verhindert den dringenden Handlungsbedarf im Bereich der Wolfsregulation.
Durch das Nein wird der geordnete Weg zur Bestandregulierung durch die Kantone erschwert. Aktuell wird in den Bergkantonen und in den ländlichen Räumen eine äusserst dynamische Populationsentwicklung des Wolfbestandes mit den negativen Folgen für die Bevölkerung, die Landwirtschaft und den Tourismus beobachtet.
Der Bundesrat ist gefordert, so rasch wie möglich auf Verordnungs- und Gesetzesstufe die drängende Grossraubtierproblematik anzugehen. Diverse Aufträge erfolgten bereits durch Vorstösse aus dem Bundesparlament.
Der Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere passt seine Verbandsarbeit den neuen Gegebenheiten an. Der Verein koordiniert mit der «Interessengemeinschaft (IG) Sicherheit» gemeinsam mit den Parlamentarierinnen und Parlamentariern der Bergkantone die politischen Vorstösse im Bereich Grossraubtiere und Herdenschutz. Zudem werden die kantonalen Regierungen aufgefordert, den dringenden Handlungsbedarf im Bereich Wolfsregulation anzuerkennen und den Bundesrat zum raschen Handeln aufzufordern.
Gemeinsam mit bäuerlichen Organisationen, allen voran dem Schweizer Bauernverband, dem Schweizerischen Alpwirtschaftlichen Verband und dem Schweizer Schafzucht- und Ziegenzuchtverband strebt der Verein bestmögliche Lösungen zum Schutz der Nutztier- und Weidetierhaltung sowie der Bevölkerung an. Zentral ist die rasche Anpassung der Jagdverordnung in einem ersten Schritt. Eine präventive Regulation der Wolfsbestände ist dabei unumgänglich.
Zudem besteht Handlungsbedarf auf europäischer Ebene hin zu einer Lockerung des Schutzstatus des Wolfes. Darüber hinaus ist die Frage der Wolf-Hund-Hybridisierung nicht geklärt. Eine Koordinationskonferenz mit Europäischen Laboratorien soll einen Abgleich der Analysemethode und Resultat bringen. Mit diesen und weiteren wichtigen Anliegen setzt sich der Verein weiterhin gemeinsam mit den Betroffenen und den Verbänden für den Schutz der Nutztier- und Weidetierhaltung, die Landschaft und Bevölkerung ein.
Für Rückfragen:
- G. Schnydrig Tel. 078 736 62 58
G. Mattei Tel. 079 428 40 59
Ko-Präsidenten Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere
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