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In einer Petition fordert die Organisation Schweizer Tierschutz (STS) das Verbot von unbehirteten Schafherden und mehr Toleranz gegenüber Grossraubtieren. Der STS wirft den Schafhaltern tierschützerische Missstände in den Sömmerungsgebieten vor und unterstellt ihnen Fahrlässigkeit. Der Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere stellt sich vehement gegen diese Vorwürfe und zeigt sich erschüttert über die Ignoranz der Petitionäre gegenüber der Lebensrealität in den Berggebieten.

Die Petitionäre argumentieren mit einer hypothetischen Zahl, wonach rund 2% der rund 200'000 gesömmerten Schafe von der Alpung nicht zurückkehren. Der Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere zweifelt an der Glaubwürdigkeit der Schätzung und verlangt vom STS die Dokumentation und Herkunft dieser Zahlen. Abgänge während der Alpsömmerung sind unvermeidbar und variieren von Jahr zu Jahr, unabhängig vom Alpungssystemen. Auch die vom Bund empfohlenen aufwendigen Schutzmassnahmen halten den Wolf nicht davon ab weiterhin Schafe anzugreifen und zu töten.
Schafe und Ziegen werden dazu gehalten, die Sömmerungsgebiete oberhalb der Waldgrenze zu beweiden. Heute werden Schafe üblicherweise in Koppelweiden gesömmert. Dieses System ist sehr ausgewogen und fördert die gleichmässige Beweidung und die Biodiversität.  Die Schafalpung stabilisiert die Vegetation, verhindert Erdrutsche und die Verbuschung der Alpen. Mit der Lancierung des Labels Alplamm haben es die Schafhalter verstanden, die auf den Alpen gross gezogenen Lämmer gewinnbringend im Markt zu positionieren. Damit stärken sie die inländische Fleischproduktion und reduzieren den Anteil an Importfleisch aus Übersee.

Der Verein STS unterstellt den Schafhaltern ohne gesetzliche Legitimation den mutwilligen Verstoss gegen die Tierschutzauflagen. Der Verein STS betreibt damit eine einseitige Kampagne auf dem Buckel der Schafhalter. Der Bundesrat ist angehalten, sich von den abgegebenen Unterschriften nicht blenden zu lassen. Mit grosser Wahrscheinlichkeit stammen die Unterschriften von Personen, welche von der Lebensrealität und der Haltung von Nutztieren geringe bis keine Ahnung haben. Ansonsten würden sie wissen, dass bei einer nicht artgerechten Haltung der Nutztiere, wie dies beispielsweise ein vom Verein STS geforderter Nachtpferch darstellt, das Übertragungsrisiko von Krankheiten stark erhöht.

Auskunft:
G. Schnydrig Tel. 078 736 62 58
Ko-Präsident Verein Lebensraum Schweiz ohne Grossraubtiere